Was war, was kommt, was bleibt.

Was war das einmal wieder für ein aufregendes Jahr für die Digitalbranche! Das „Digitale“ wird zur Normalität und eröffnet für viele Menschen neue Chancen und Perspektiven. Für andere ist das Internet jedoch mehr Fluch als Segen, denn durch neue digitale Strategien verändern sich viele etablierte Branchen zunehmend. Gerne angeführt wird in den Medien und in Gesprächen die Buchbranche, die sich jedoch zu behaupten weiß. Denn sie implementiert in den Arbeitsalltag neue Formen des Publizieren mit zunehmenden Erfolg. Viele dieser kleiner und großen Meilensteine wurden in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt und sie zeigen eindrucksvoll, dass eine Branche, die sich auf den digitalen Wandel einlässt, neue Businessmodelle und Monetarisierungswege finden kann. Nachzulesen sind einige dieser kleinen Meilensteine in meinem Blogpost:
Auf zu neuen Ufern.

Mit dem Internet der Dinge kam in diesem Jahr ein weiteres Schwerpunktthema auf meine Agenda. Ich habe mich auf Digitalstrategie mit IoT-Themen, Wearables und dem Marketing 3.0 befasst. Die Verwendung von Wearables und Dingen, die mit dem Internet vernetzt sind, werden bald auch für das Marketing eine entscheidende Rolle spielen. Viele Unternehmen experimentieren bereits mit IoT und Wearbles, wie zum Beispiel der GU Verlag. Besonders beeindruckend sind die Innovationen im medizinischen Bereich und in der Haustechnik. Aber auch Apple geht mit der App Health neue Wege und trackt unsere Schritte, die wir tagsüber gelaufen sind. 2000 Schritte sind für einen US-Amerikaner pro Tag ein durchschnittlicher Wert, ein deutscher Bürger schafft im Durchschnitt 6.000 Schritte pro Tag. Ich komme auf 7.000 Schritte, und Ihr?

2025 – Das Internet der Dinge, wie Strom, der sich durch unser Leben zieht.

Der perfekte Mix? Content & Wearables

© morganimation - Fotolia.com


© morganimation – Fotolia.com

Beim Marketing heißt es
Loslassen, anstatt zu kontrollieren und Reichweitenfanatiker sowie Like- und Facebookfanzählern sei gesagt, dass zukünftig nur die Kampagnen und Aktionen Fans gewinnen, die gut sind, alles andere soll im digitalen Nirvana enden und aufhören unsere kostbare Zeit zu stehlen. Deswegen bringe ich an dieser Stelle auch nochmal den Blogpost zur Einführung des neuen
Algorithmus auf Facebook und dort findet ihr auch weiterhin einen meiner Lieblingsblogbeiträge aus dem vorangegangen Jahr „Content ist nicht länger genug“.

Was definitiv in diesem Jahr im digitalen Business zu den Gewinnern zählt ist: Bewegtbild und die Cloud. Die Produktion von Bewegtbild wird immer einfacher und viele Verlage, TV-Sender und Unternehmen setzen verstärkt auf Bewegtbild. Daher brauche ich an dieser Stelle nicht mehr zu sagen, als:
„TV? Lasst uns über Video sprechen!“

Und die Cloud findet immer mehr Anhänger. Hierfür empfiehlt es sich, folgenden Beitrag von Martin noch einmal zu lesen:
Wo die größten Herausforderungen auf dem Weg zur Marketing Cloud liegen.

Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sollten wir jetzt aber inne halten und uns überlegen, wie digitales Business die Menschen mitnehmen kann, ohne sie links liegen zu lassen und ohne sie zu verletzen. Es ist Zeit für digitale Marketingkonzepte, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Spaß rund um eine Technologie, bzw. in der Technologie und Marketing im Mittelpunkt stehen, die vorrangig dem Menschen dienen. Das Jahr 2015 soll geprägt sein, von Marketing und digitalen Strategien, über die gerne am Ende eines neuen Jahres berichten werden kann.

Study: Many executives cannot stop working in spare time

Last year’s CNBC study examined that C-level execs were more mobile than their senior counterparts in middle management. This year’s CNBC’s Mobile Elite survey -based on more than 600 online interviews across Europe, Asia and North America – shows that the usage and impact of mobile devices amongst business executives is higher than ever. Six in ten executives admitted they are still busy checking their mobile devices when its weekend time and the stock-market is closed.

Managers are even more busy consuming news during the mornings. For those vendors seeking to address the European business decision maker the weekday evening is said to be the right time to get in touch, according to the study. Obviously, many managers have more time during their weekend leisures to digest articles and information. Almost every second executive (48%) reads ‘in-depth articles’ and 38% has a close look at business profiles.

In that field, LinkedIn has achieved the number one position in Europe as a ‘useful business and recruitment tool’ (59%) with the highest scores for the ‘respected brand’ (64%). However, Facebook is also under the top-performers as a ‚useful marketing tool’ among Europe’s Business Elite. In Europe Twitter scores highest European executives for ‘use for both work & leisure’ (55%) increasing from 32% in 2013.

TV and tablets are moving more and more together in terms of business impact and parallel screen usage for decision-makers: 80% of US executives stated they were watching TV while using their tablet. Europe is with 71% and Asia with 70% behind the US results. Still, 56% of global executives use their mobile device as a direct result of watching TV.

Their predominant reaction after watching TV content is…
– Web browsing for products or services (69%)
– Purchasing products, stocks or shares (55%)
– Responding to advertising (42%).

“An ongoing trend where work life and private life is bleeding into one another“, thinks Professor of Organisational Behaviour, Cass Business School London, Andre Spencer.

Spot On!
Not surprisingly, business executives are massively using their mobiles and second screens. The more business turns international the more “global business environments work on a 24/7 basis”, thinks Spencer. Staying in touch is possible and needs to be done the more people are engaged in being on the road. The work-life balance gets challenged when organizations are increasingly expecting their top executives to be online and working.

CNBC Mobile Elite Study 2014

Der perfekte Mix? Content & Wearables

Wearables sind nach dem Smartphone und Tablet Hype das nächste große Ding und auch wieder ein möglicher Heilsbringer für Content-Produzenten. Besonders beliebt sind bei Konsumenten Fittnesstracker oder Smartwatches und in den Startlöchern stehen sogenannte “Hearables”. In den USA soll bereits jeder 5. bzw. 10. US-Amerikaner (je nach Studie) über 18 Jahre ein vernetztes Gerät tragen und auch in Deutschland ist in diesem Jahr der Hype um Wearables entfacht und wird zu Weihnachten einen neuen Höchstpunkt erreichen. So sollen unter dem Weihnachtsbaum vor allem Smartwatches & Co. liegen und die Umsatzerlöse könnten laut aktueller
Prognosen in Deutschland auf knapp 466 Millionen Euro steigen. Dies wäre ein Wachstum von 177 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem Smartwatches begeistern die Beschenkten und lassen die Verkaufszahlen steigen: 2014 könnten dann insgesamt 540.000 intelligente Uhren verkauft werden. Dies wäre ein Anstieg um über 600 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ob Konsumenten nun ein Gerät am, auf oder im Körper tragen, eines ist gewiss: Wearables sind der nächste Schritt hin zu einer vernetzten Gesellschaft, bzw. einem vernetzten Nutzer, der für Content-Produzenten äußerst attraktiv ist. Daher machen sich immer mehr Content-Produzenten Gedanken darüber, wie am besten die „inhaltliche Eroberung“ der Geräte zu gestalten ist. Beim Abendgespräch
„Wearables: Wie Content-Anbieter von den Technologien am Körper profitieren“, zu dem die Akademie der deutschen Medien eingeladen hatte, sprach Beate Muschler von Gräfe und Unzer und sie erklärte am Beispiel
GU-Balance, wie der Verlag ein auf Wearables zugeschnittenes Content-Portal entwickelt hat. Es ist kein Wunder, dass
Gräfe und Unzer sich das wachsende Fitness-Bewusstsein der Gesellschaft zu Nutze macht. Zum einen kann der Verlag hier sehr gut seine Ratgeber-Kompetenz unter Beweis stellen, zum anderen sind Fittness- und Gesundheits-Tracking-Dienste das, was Konsumenten von Wearables erwarten (Studie GfK).

Unter dem Motto: „Leichter durchs Leben“ spricht GU vorrangig Frauen an, die einen
persönlichen Coach für ihre Balance suchen. Es werden Tipps, Online-Kurse und Beratung für mehr Bewegung, gesundes Essen und Entspannung geboten und alles mit dem Ziel, dass Nutzer des Portals ein Leben im Gleichgewicht führen können. GU ist die Gesundheit seiner Nutzer von GU-Balance wichtig, aber wichtig sind dem Verlag auch die Daten der Konsumenten, die Auskunft über den Fittnessalltag bieten. Mit Hilfe dieser Daten können dann persönliche Empfehlungen für den Nutzer zusammengestellt und weitere Angebote entwickelt werden.

Das Portal von GU hat jedoch einen Nachteil. Ich muss meine Daten von meinem Tracking-Gerät erst in das Portal übertragen und das Portal ist nur auf dem Desktop bzw. auf dem Tablet verfügbar. Eine Smartphone Version gibt es noch nicht. Das wäre mir aber als Konsument zu kompliziert und die Dienste, die mein Trackinggeräteanbieter zur Verfügung stellt, reichen mir bislang völlig aus. Zudem sind die Dienste kostenlos und ich kann meinen Trainingsverlauf gut abbilden. Dennoch könnten auch diese Dienste verstärkt in Content investieren und die Auswertungen mit Inhalten anreichern. Bislang sammelt man als Konsument nur Daten und das Datensammeln schafft erstmal nur Information, die jeder für sich selbst einordnen muss. Bin ich gut oder laufe ich zu langsam? Habe ich mein Fitnessprogramm erfolgreich absolviert oder fehlen mir noch 1000 Schritte zum Erfolg? Was tun, wenn ich dem “Leistungsdruck” (der durch Wearables entsteht) nicht gewachsen bin? Schalte ich dann das Gerät lieber ab? Und mit dieser Erfahrung bin ich nicht alleine: In den USA legen bereits ein Drittel der Wearable-Nutzer ihre Geräte nach einem halben Jahr wieder in die Schublade (
Studie Endeavour).

Das Tragen bzw. die Nutzung von Wearables sollte daher differenzierter betrachtet werden. Natürlich kann der Nutzer von der Information profitieren, sofern die Daten, die gesammelt werden, für den Nutzer einen emotionalen Wert erfüllen und Mehrwert für das Leben bieten. So sagte Kevin Kollenda (CEO & Co Founder of Two Hustlers) auf dem NY Talks Wearables: “Wearables technology should be an emotional connection. You want to feel something. At the end of the day, we want to feel connected.”

Studie: Top-Management will Industrie 4.0, sucht aber noch den ROI


MHP Studie Industrie 4.0
Mit der aktuellen Studie “Industrie 4.0 – Eine Standortbestimmung der Automobil- und Fertigungsindustrie” hat das Beratungshaus MHP die wichtigsten Treiber hin zu einer neuen
Industriellen Revolution herauskristallisiert. Insgesamt gaben 227 Personen aus der Automobil- und Fertigungsindustrie dazu ihre Meinung an. Wichtigste Erkenntnis: Wer nicht flexibel agiert, wird mit den permanenten Innovationen und Veränderungen wohl zukünftig auf der Strecke der Digitalen Transformation der Industrie stecken bleiben. Und: Lediglich 6 bis 8% der befragten Unternehmen sind in einer konkreten Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepte.

Laut der Ergebnisse der Befragung von MHP sind gut drei Viertel der befragten Manager in den Branchen Automobil und Fertigung mit dem Wertebild vertraut. Gerade im Maschinen- und Anlagenbau sind Entscheider gut im Thema angekommen. Von den Automibilherstellern kann man das wiederum nicht sagen. Dort herrscht noch klares Nachholbedarf, um sich dem Konzept und seinen Chancen zu nähern. Daß Deutschland sich hierbei als Vorreiter platzieren kann, sind sich entsprechend auch nur die Hälfte der Befragten sicher – auch wenn die Chefetagen das Thema zu ihrer Agenda machen.

Von der Wichtigkeit der Industrie 4.0 sind fast 80% überzeugt. Sie schätzen Industrie 4.0 als wichtig oder sehr wichtig ein. Offensichtlich ist jedoch die Zulieferindustrie der Automobilhersteller davon nicht überzeugt. Sie bewerten das Thema eher als weniger wichtig.

Umgesetzt wird
Industrie 4.0 bei den meisten Unternehmen dennoch nicht. Theorie und Praxis scheinen hier doch noch ein gutes Stück voneinander entfernt zu sein. Meinen zwar die Hälfte der Befragten, ihr Unternehmen beschäftige sich mit Industrie 4.0, so ist der Begriff „Beschäftigung“ mehrdeutig. Immerhin 12% der befragten Unternehmen entwickeln schon Produkte oder Dienstleistungen für die digitale Wirtschaft. Weitere 17% setzen Industrie 4.0 schon um. Zahlreiche Unternehmen sind allerdings vorwiegend noch bei der Informationsaufnahme und Wissensaufbau (31%) und andere (23%) sind in Arbeitskreisen der Industrie unterwegs.

Die Studie zeigt auch, wo die größten Chancen für die Industrie 4.0 liegen. So werden die Machine-to-Machine (M2M) Kommunikation, Mobile Device Management und Planungsalgorithmen an erster Stelle genannt. Selbststeuernde Produktionsprozesse sind bei 13% der Unternehmen in Planung (56% haben es auf dem Radar). Hingegen müssen sich wohl Themen wie Rapid-Manufacturing-Technologien (3D-Druck) oder Augmented Reality in der Produktion auf einen langen Evolutionsprozess von rund fünf Jahren einstellen.

“Die Studienergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Industrie 4.0-Konzepte müssen transparenter, bekannter werden. Der Nutzen für die Unternehmen – und dies gilt insbesondere für den Mittelstand – muss greifbar sein. Dabei sind die Politik, Verbände, Technologie-Anbieter, Dienstleister und implementierende Industrieunternehmen gleichermaßen gefordert. Das größte Risiko besteht darin, zu langsam zu agieren und damit wertvolle Wettbewerbsvorteile zu verspielen.” Dr. Oliver Kelkar, Innovationsmanagement, MHP & Autor der Studie

Spot On!
Die größte Hürde der Thematik “Industrie 4.0” scheint wie schon so oft bei Trendthemen der wirtschaftliche Erfolg und seine Messbarkeit (ROI-Betrachtung) zu sein, eine zwangsläufige Schwierigkeit bei einem noch jungen Thema. Aber auch das Thema Change Management im Rahmen von sich ändernden eigenen Prozessen und Arbeitskulturen und -Struktureen im Unternehmen steht nicht hinten an in der Liste der ToDos. Und wo Standards (15%) und Sicherheit (10%) als Hemmschuh auftauchen und Social Media als Innovationskatalysator eher gering gesehen wird, muss man sich wohl nach den
Ergebnissen der Studie auch bei der Adaption auf eine lange steinige Reise vorbereiten, die allerdings wenig von Flexibilität geprägt ist.

Dieser Post entstand in Zusammenarbeit mit dem
HP Business Value Exchange Blog.